Gedanken über das Segnen…….

Ein indianischer Segenswunsch lautet:

Möge der warme Wind sanft um dein Haus blasen,
mögen alle gesegnet sein, die bei dir zu Gast sind,
mögest du Gottes Stimme im Wind hören,
mögest du Gottes Kraft in der Erde spüren,
mögest du Gottes Spuren in deinem Leben finden,
mögest du Gottes Liebe in deinem Herzen fühlen.

Diese Worte erzählen von einem tiefen Wissen um die Kraft des Segnens. In allen Religionen und Kulturen gibt es Gesten, Symbole und Rituale, um den Segen Gottes, der Götter, der Göttinnen oder der Naturkräfte zu erbitten.

Die Ursegensgebärde ist die Handauflegung, die verschieden gedeutet wird. Bei den Indianern sind die Hände der Spiegel, der die Sonne hineinstrahlen lässt in die Herzen der Menschen.

Segnen ist ein uraltes religiöses Tun.

Viele Menschen sehnen sich danach, gesegnet zu sein, oder sie haben das Bedürfnis, dass das, was sie tun, Segen bringt. Eine Sehnsucht, gesegnet und behütet zu sein, wohnt uns wohl allen inne.

Wir können für uns selbst den Segen erbitten, aber auch füreinander. Auf Grund von kirchlichen Prägungen glauben jedoch viele, das sei ihnen nicht erlaubt. Viele haben eine Erziehung, in der Segnen nur den Priestern vorbehalten ist. In der Bibel gibt es den Vatersegen, den Muttersegen, jeder Mensch kann segnen, jeder Mensch ist gesegnet. Jeder Mensch kann den Segen Gottes weitergeben. Es ist ja nicht unsere Kraft, sondern wir geben den Segen Gottes weiter, es ist der Segen Gottes, der durch unsere Hände strömt oder in dem wir im Geist Gottes anderen Menschen gute Worte sagen.

Jemanden segnen heißt, jemanden etwas Gutes zu wünschen. So ist ein Segen der Versuch, die göttliche Kraft in Anspruch zu nehmen, um jemand anderen etwas Gutes zu schenken. Segnen kennt viele Formen und Zeichen. Im Christentum ist das Kreuzzeichen zentral.

Segen ist immer mit Hoffnung und Zuversicht verbunden. Der Glaube, dass gute Worte Hoffnung und Segen bringen können, ist in vielen Menschen tief verwurzelt.

Oft ist es uns gar nicht so sehr bewusst, wie viele Segnungen unseren Alltag begleiten. Wenn man jemand einen guten Tag wünscht oder einen guten Abend, dann meint man ja, dass der Tag, der Abend gut für ihn sein möge. Oder Grüß Gott, das ja bedeutet, ich grüße das Göttliche in dir, Schwester, Bruder.

Wie oft hört man im Alltag jemanden sagen, welch ein Segen, gesegnete Mahlzeit, oder viel Glück und viel Segen, oder du bist ein Segen, oder aber auch, der Haussegen hängt schief. Es sind geflügelte Worte, die zeigen, dass der Begriff Segen durchaus zu unserem Alltag gehört, auch wenn es uns nicht immer direkt bewusst ist.

Segnen braucht eine wohlwollende innere Haltung. Segnen braucht Klarheit und eine reine Gesinnung. So sollen wir möglichst frei vom Ego und durchlässig für den Segen Gottes sein.

Worte, Gesten und Klänge können Hilfsmittel sein, um den Segen erfahrbar zu machen.

Wenn wir mit Hingabe Qigong-Üben und uns bewusst mit Oben, mit der göttlichen Kraft, mit dem Licht verbinden, hat die Übung eine ganz andere Wirkung. So können wir zu einer Antenne zwischen Himmel und Erde werden und uns gesegnet fühlen.

Segen spenden und Segen empfangen, entsprechen einem zutiefst menschlichen Bedürfnis.

In diesem Sinne wünsche ich viel Segen!
Herzlichst Ernst